abstraktes Schuldversprechen

abstraktes Schuldversprechen
einseitig verpflichtender Vertrag, durch den der Schuldner sich zu einer Leistung verpflichtet, die von ihrem sachlichen Rechtsgrund abgelöst ist. Im gewöhnlichen Verkehr ist  Schriftform vorgeschrieben (§ 518 BGB); in einigen Fällen (z.B. Schenkungsversprechen (§ 780 BGB))  öffentliche Beurkundung. Keine Schriftform ist notwendig: Aufgrund eines Vergleichs, einer Abrechnung (§ 782 BGB) und wenn a.Sch. von  Kaufmann gegeben (§ 350 HGB).
- Die wichtigste Form der a.Sch. sind Wechsel- und Scheckverpflichtungen. Der Bezogene muss an den gutgläubigen Wechselinhaber auch dann zahlen, wenn z.B. das zugrunde liegende Warengeschäft nicht erfüllt wird. Das a.Sch. erleichtert dem Gläubiger die Beweisführung; der Anspruch des Gläubigers, der auf Geld (Wechsel, Scheck), vertretbare Sachen oder Wertpapiere gerichtet ist, kann im  Urkundenprozess (§ 592 ZPO) verfolgt werden.
- Vgl. auch  Wechselprozess.

Lexikon der Economics. 2013.

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